Boykott wegen RB-Kooperation: Padeborn-Fans setzen deutliches Zeichen | OneFootball

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Louis Richter·5. Juni 2019

Boykott wegen RB-Kooperation: Padeborn-Fans setzen deutliches Zeichen

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So schnell können sich Gefühlslagen ändern: Als der SC Paderborn im Mai sensationell den Aufstieg in die Bundesliga perfekt machte, herrschte rund um den SCP nur Euphorie.

Die ist nun vollends verflogen. Am Dienstag verloren die Ostwestfalen ihren Sportdirektor Markus Krösche an RB Leipzig. Den Klub, mit dem der SCP zeitgleich nun eine weitreichende Kooperation vereinbarte, die sportliche Dinge und auch Marketingaspekte beinhalten soll. So sollen mitunter Spieler nach Paderborn verliehen werden, um dort zu reifen und später für RB spielen zu können. Das stieß nicht bei allen Anhängern der Paderborner auf Zuspruch – im Gegenteil.


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Am Mittwoch veröffentlichte die aktive Fanszene des SCP ein von sechs Gruppen unterzeichnetes Statement. „Etwaige sportliche Vorteile werden durch den Verlust der Seele und Identität unseres bodenständigen Fußballvereins teuer erkauft. Wirtschaftliche Vorteile werden aufgrund eines deutschlandweiten Imageverlustes und einer einseitigen Abhängigkeit nicht nachhaltig zu realisieren sein“, heißt es darin.

Außerdem beklagt die Fanszene, dass weder sie noch die Mitglieder generell vor der Entscheidung mit einbezogen wurden. „Unser SCP stand immer für ein demokratisches und von den Mitgliedern geprägtes Vereinsleben. Mit einem Konstrukt, in dem diese Werte mit Füßen getreten werden, kann keine Partnerschaft eingegangen werden.“, heißt es weiter.

„Kein Marketinginstrument für ein Brauseprodukt“

Am Ende des Statements stellt die Fanzsene dann klar, dass sie die Spiele ihres Vereins nicht besuchen wird, sollte die Kooperation weiter bestand haben: „Unsere Vereinsliebe und die jahrzehntelange Unterstützung stirbt mit dem Tag einer RB-Leipzig-Kooperation“, heißt es unmissverständlich. Denn: „Wir hatten nie Stars auf dem Feld oder das große Geld. Unsere Erfolge haben wir immer gemeinsam mit Leidenschaft und ehrlichen Emotionen erarbeitet. Wir wollen kein weiterer Teil in diesem kranken Spielerkarussell der RB-Clubs, noch ein Marketinginstrument für ein Brauseprodukt sein.“

Das Projekt Klassenerhalt wird für den SC Paderborn schwer genug, der Entzug der Unterstützung der eigenen Fans ist deshalb ein herber Schlag. Eine Reaktion des Vereins gibt es bislang noch nicht.