Ex-ManCity-Scout wegen sexuellem Missbrauch verurteilt | OneFootball

Ex-ManCity-Scout wegen sexuellem Missbrauch verurteilt | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Louis Richter·20. Februar 2018

Ex-ManCity-Scout wegen sexuellem Missbrauch verurteilt

Artikelbild:Ex-ManCity-Scout wegen sexuellem Missbrauch verurteilt

Barry Bennell soll als Jugendtrainer und Scout mehrere Jungen sexuell missbraucht haben. Nach einem Gerichtsverfahren in Liverpool wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt.

Bennell arbeitete für verschiedene Vereine in England, darunter auch Manchester City. Als Scout war der 64-Jährige auf die Regionen im Nordwesten Englands und in den Midlands spezialisiert. Er entdeckte Talente, trainierte sie oder vermittelte sie an andere Vereine weiter.


OneFootball Videos


Ein ehemalige Spieler sagte, dass Bennell früher als der beste Talentscouts des ganzen Landes galt. Dieser ehemalige Spieler wurde zum Opfer von Bennell, der sich zwischen 1979 und 1991 an zwölf Jungen verging, ingesamt wurden 50 Fälle von Missbrauch festgehalten. Während seiner Zeit bei Manchester City habe er einen Jungen angeblich auf dem Rasen der Maine Road, des früheren City-Stadions, missbraucht.

“Teufel in Menschengestalt”

Die Opfer blieben lange ruhig und sagten nichts. Manche aus Scham, manche aus Angst, dass ihre Karrieren ein abruptes Ende nehmen könnten, sollten sie ein Wort darüber verlieren. Das änderte sich 2016, ein Ex-Spieler von Bennell berichtete im “Guardian” von den Schandtaten des Mannes. Nun kam es in Liverpool zum Prozess.

“Spiegel”-Reporter Hendrick Buchheister, der beim Prozess anwesend war, beschrieb Bennell dabei als anteilnahmslos: “Manchmal sah es so aus, als wäre er eingeschlafen.” Auch auf die direkte Konfrontation eines der Opfer, das sich direkt vor die Glasscheibe stellte, hinter der Bennell saß, habe er nicht reagiert.

Artikelbild:Ex-ManCity-Scout wegen sexuellem Missbrauch verurteilt

Wie der Richter aussagte, habe sich Bennell sein Haus “wie ein Paradies für Kinder” eingerichtet und die Jugendspieler immer wieder eingeladen, auch über Nacht. Der selbe Richter beendete sein Urteil mit den Worten: “Für diese Jungen schienen Sie Gott zu sein. In Wahrheit waren Sie der Teufel in Menschengestalt”. Bennell wurde zu 31 Jahren Haft verurteilt.

Ein Opfer fügte an: “Wir haben nicht vergessen. Wir sind hartnäckig geblieben. Jetzt gehst du unsretwegen ins Gefängnis.”

Aber: Mit dem Urteil ist der Fall noch nicht beendet. Viel mehr habe der Prozess weitere Opfer dazu ermutigt, ihr Schweigen zu beenden. Laut “Spiegel” sei demnach die Rede von bis zu 100 weiteren ehemaligen Fußballern, die Vorwürfe gegen Bennell erheben könnten.

Titelbild: Screenshot: “spiegel.de”