Halbfinal-Kracher in München: Wer kommt Wembley näher? | OneFootball

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·29. April 2024

Halbfinal-Kracher in München: Wer kommt Wembley näher?

Artikelbild:Halbfinal-Kracher in München: Wer kommt Wembley näher?

Ein Klassiker: FC Bayern gegen Real MadridFotos: Getty Images


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Die Ausgangslage

  1. FC Bayern München gegen Real Madrid: Im Halbfinale der Champions League kommt es nach sechs Jahren Pause wieder zu dem europäischen Klassiker! Das Hinspiel steigt am Dienstag (21 Uhr, im REAL TOTAL-Liveticker und im TV) in der Allianz Arena, ehe das Rückspiel in der Woche darauf (8. Mai, 21 Uhr) im Estadio Santiago Bernabéu stattfindet. Wer sich wohl das Ticket fürs Finale im Londoner Wembley Stadium (1. Juni, 21 Uhr) sichern wird? Während sich Bayern und Real um den Einzug ins Endspiel duellieren, treten im zweiten Halbfinal-Duell Borussia Dortmund und Paris Saint-Germain gegeneinander an. Mit einem Sieg in München wollen sich die Madrilenen eine gute Ausgangslage verschaffen. Die Generalprobe konnten die Blancos am vorigen Freitag mit einem 1:0 bei Real Sociedad erfolgreich gestalten, in LaLiga ist ihnen die Meisterschaft bei elf Punkten Vorsprung auf den FC Barcelona kaum noch zu nehmen. Doch Trainer Carlo Ancelotti ist mit seiner Truppe obendrein heiß auf den Henkelpott, das Halbfinale für den Italiener ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub: Von Juli 2016 bis September 2017 war er beim FC Bayern im Amt, nun will er seinen einstigen Arbeitgeber aus dem Wettbewerb werfen. Real verlor in der Königsklasse seit sieben Spielen nicht mehr gegen Bayern, sechs davon gewannen die Merengues. Für die Münchner ist es ihre längste Sieglos-Serie gegen einen Gegner im europäischen Wettbewerb. Die Spanier triumphierten also zugleich in jedem ihrer letzten drei Auswärtsspiele in der Allianz Arena: 4:0 im Halbfinal-Rückspiel der Saison 2013/14, 2:1 im Viertelfinal-Hinspiel 2016/17 und 2:1 im Halbfinal-Hinspiel 2017/18. Und das sollte etwas heißen, denn: Kein anderes Team gewann in der Champions League sowie im Vorgängerwettbewerb zwei Auswärtsspiele am Stück beim FC Bayern.

Der Gegner

  1. Während Real Madrid noch die Meisterschaft und die Champions League gewinnen kann und die Supercopa de España bereits in der Tasche hat, droht dem FC Bayern die erste titellose Saison seit 2011/12. Im DFB-Pokal schieden die Münchner in der zweiten Runde gegen Drittligist 1. FC Saarbrücken aus, in der Bundesliga hat sich Bayer 04 Leverkusen zum Meister gekrönt – für den FC Bayern ging damit eine Serie von elf Meistertiteln in Folge zu Ende. Die Trennung von Coach Thomas Tuchel zum Saisonende steht seit Februar fest. Der 50-Jährige, der erst im März 2023 nach der Entlassung von Julian Nagelsmann übernommen hatte, will sich mit dem Champions-League-Titel verabschieden. Ob ihm dies gelingt? Für Tuchel wäre es sicherlich eine Genugtuung, zumal es jüngst Kritik von Ehrenpräsident Uli Hoeneß gab. Der Bayern-Patron warf dem Trainer vor dem 2:1 gegen Eintracht Frankfurt vor, Talente nicht voranbringen zu können und stattdessen Neuzugänge zu fordern. Tuchel bezeichnete dies als „absolut haltlos“. Für den zum Saisonende aus seinem Amt ausscheidenden Übungsleiter steht derweil fest: Der Fokus gilt ausschließlich Real Madrid. Bei Konrad Laimer (Kapsel-Blessur im rechten Knöchel), Matthijs de Ligt (Innenband-Verletzung im rechten Knie) und Dayot Upamecano (umgeknickt, Schmerzen im Knöchel) steht noch ein Fragezeichen hinter einem Einsatz, dasselbe gilt für Leroy Sané (Schambein-Entzündung) und Jamal Musiala (Sehnenreizung im Knie). Doch nur einer verpasste das Abschlusstraining: De Ligt. Als Alternative neben Eric Dier steht für den zweiten Platz in der Innenverteidigung Minjae Kim zur Verfügung. Was Bayern gegen Real Hoffnung geben darf: Man verlor nur eines der letzten 24 Heimspiele in der Champions League – und zwar im Viertelfinal-Rückspiel 2020/21 gegen Paris Saint-Germain (2:3). Ansonsten gab es 20 Siege und drei Remis. Während sich Real im Viertelfinale gegen Manchester City behauptete, setzte sich Bayern übrigens gegen den FC Arsenal durch.

Voraussichtliche Startelf: Neuer – Kimmich, Kim, Dier, Mazraoui – Goretzka, Guerreiro – Sané, Müller, Musiala – Kane.

Personelles und voraussichtliche Aufstellung

  1. Während hinter der Startelf des FC Bayern ob der Verfügbarkeit einiger Akteure noch mehrere Fragezeichen stehen, dürfte bei Real Madrid mehr Klarheit herrschen. Alle Profis sind nach München mitgereist. Einzig Daniel Carvajal darf nicht spielen, da er sich im Rückspiel gegen ManCity eine Gelb-Sperre einfing und so einmal zusehen muss. Dazu kommt Langzeitpatient David Alaba sowie Rückkehrer Thibaut Courtois. Courtois trainiert sogar teilweise schon wieder mit der Mannschaft und könnte am kommenden Wochenende gegen Cádiz sein Comeback geben. Dass alle anderen fit sein würden, war am Wochenende noch nicht ganz abzusehen: Ferland Mendy wurde ein zweites Mal in Folge geschont, Rodrygo Goes fiel kurzfristig Grippe-bedingt aus, während Jude Bellingham nach Magen-Darm-Problemen kurzfristig mitreisen musste. Aber: Das Trio ist fit und steht im Kader. Im Tor wird Ancelotti erwartungsgemäß auf Andriy Lunin setzen. Kepa Arrizabalaga, der zuletzt gegen Real Sociedad zwischen den Pfosten stand und im vergangenen Sommer vor seiner Leihe zu Real Madrid fast beim FC Bayern gelandet wäre, bliebe damit wieder die Ersatzbank. Auf der Rechtsverteidigerposition könnte Nacho Fernández indes den Vorzug vor Lucas Vázquez erhalten, im Abwehrzentrum neben Antonio Rüdiger wohl Aurélien Tchouaméni auflaufen, daneben auf links Ferland Mendy. Denkbar, dass derweil im Mittelfeld Federico Valverde, Toni Kroos, Eduardo Camavinga und Jude Bellingham starten und in der Offensive Rodrygo sowie Vinícius Júnior. Fraglich ist zugleich aber noch, auf welches System Ancelotti setzen wird.
  1. Nicht spielfähig: David Alaba (Reha nach Kreuzbandriss), Daniel Carvajal (Gelb-Sperre)

        Mit dieser Startelf könnte Real Madrid gegen den FC Bayern antreten – Grafik: REAL TOTAL

        Die Stimmen zum Spiel

        Carlo Ancelotti (Cheftrainer Real Madrid): „Alles, was in der Vergangenheit passiert ist, bleibt uns in positiver Erinnerung, aber das morgen wird eine andere Geschichte. Wir haben Selbstvertrauen, aber wir vergessen nicht, dass wir gegen einen Gegner spielen, der viel Qualität hat und sehr stark ist. Wir sind glücklich, hier zu sein. Wenige haben daran geglaubt, dass wir das schaffen würden. Diese Halbfinale kann uns zu einem weiteren Finale führen und das ist das Ziel. Dabei behalten wir im Hinterkopf, dass es sich nicht um 90 Minuten, sondern um 180 handelt.“

        Federico Valverde (Mittelfeldspieler Real Madrid): „Ich bin glücklich, wie die Saison für mich läuft. Ich kriege viele Minuten, spiele oft von Beginn an. Bei Real Madrid zu sein, ist das Schönste, das es gibt. Ich versuche, es zu genießen und das meiste herauszuholen. Alle Spiele in diesem Wettbewerb sind sehr schwierig, alle Mannschaften verdienen sich Respekt – vor allem Bayern München, das in diesem Wettbewerb viele Titel gewonnen hat. Wir müssen sie genauso respektieren wie Manchester City. Doch wir haben großartige Spieler und große Lust, eine weitere Trophäe für Real Madrid zu holen. Es wird mein erstes Mal gegen diesen Klub sein. Ich freue mich sehr. Ich versuche, jeden Moment zu schätzen. Diesen Wettbewerb zu absolvieren, ist sehr schön.“

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        Thomas Tuchel (Cheftrainer FC Bayern): „Die Spiele fühlen sich wie ein Finale an. Morgen (im Halbfinal-Hinspiel; Anm. d. Red.) ist mein Ansatz, wie ein Finale aufzustellen. Vier angeschlagene Spieler wären in der Summe zu viel, wenn wir wissen, dass keiner der Spieler durchspielen kann. Im Kontext bin ich niemand, der aufstellt, dass nächste Woche noch ein Spiel ist. Es kann so viel passieren. Wir werden in diesen 90 Minuten alles geben, um dieses Spiel zu gewinnen. Aber zu taktieren – eher nicht.

        Joshua Kimmich (Rechtsverteidiger FC Bayern): „Ein normales Spiel sieht man sicher nicht, gerade weil es ein Halbfinale in der Champions League ist. Gegen Real Madrid noch einmal besonderer, weil Real ein Riesen-Klub ist. Real gegen Bayern schaut sich jeder an, der irgendwas mit Fußball am Hut an.“

        Statistiken und Besonderes

        1. GESAMTBILANZ: Die Begegnung zwischen dem FC Bayern und Real Madrid ist das meistgespielte Spiel in der Geschichte des Europapokals. 26 Mal traten beide Vereine gegeneinander an, 20 Mal davon in der Champions League. 24 Duelle fanden in der K.o.-Phase des Wettbewerbs statt, das ist ebenfalls ein Höchstwert. Bislang spricht die Bilanz insgesamt knapp für Bayern, das zwölfmal siegte. Dreimal gab es ein Remis, elfmal siegten die Madrilenen. Torbilanz: 41 zu 39 aus Sicht von Real.
        1. ANCELOTTI VS. TUCHEL: Im Halbfinale der Champions League treffen zwei Trainer aufeinander, die bereits den Henkelpott gewannen. Ancelotti holte sich die Trophäe als Coach zweimal mit der AC Mailand (2003, 2007) und zweimal mit Real Madrid (2014, 2022), als Spieler gewann er ebenfalls zweimal mit Milan (1989, 1990) den Europapokal der Landesmeister. Tuchel triumphierte bislang einmal mit dem FC Chelsea (2021).
        1. ACHTUNG VOR KANE: Harry Kane wechselte im vergangenen Sommer für rund 95 Millionen Euro von Tottenham zum FC Bayern. Seither erzielte der Engländer in wettbewerbsübergreifend 42 Pflichtspielen 42 Tore. In der Champions League steht er in der aktuellen Saison bei sieben Toren und ist damit in der Torschützenliste Zweiter hinter Paris Saint-Germains Kylian Mbappé (acht Tore). Rodrygo Goes ist unterdessen mit fünf Toren Real Madrids bester Torschütze im laufenden Wettbewerb.
        1. WIEDERSEHEN: In der Geschichte der beiden Vereine haben bereits neun Spieler die Seiten gewechselt und für den FC Bayern als auch für Real Madrid gespielt. Mit David Alaba und Toni Kroos stehen zwei Profis im Kader der Königlichen, die zuvor in München spielten: Alaba kickte von 2008 bis 2021 bei Bayern, Kroos von 2006 bis 2014. Während Alaba an alter Wirkungsstätte nicht zum Einsatz kommen kann, dürfte Kroos in der Startelf stehen.
        1. KEIN GELB-ALARM: Gelbe Karten werden in der Champions League erst nach dem Viertelfinale gelöscht. Dadurch wird sichergestellt, dass kein Spieler aufgrund einer Gelb-Sperre das Finale verpasst. Vor dem Halbfinale gilt derweil: Bei drei gelben Karten gibt es eine Sperre, das betrifft im Halbfinal-Hinspiel Daniel Carvajal.

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