😍 Hasta la vista! Fünf magische Europapokal-Spiele deutscher Teams | OneFootball

Es gibt sie noch. Diese magischen Europapokalabende deutscher Teams. Borussia Dortmund feierte gegen Atlético gestern den Einzug ins Halbfinale und nahm uns dabei mit auf eine wilde Achterbahnfahrt der Gefühle. Dieses Mal auch mit dem glücklicheren Ende für ein deutsches Team im direkten Duell mit einem spanischen Klub.

Traditionell endet diese Konstellation im Europapokal wesentlich häufiger mit feiernden Spaniern. Allein in der Champions League spricht die Bilanz eine deutliche Sprache. In 159 Duellen gingen Deutschlands Teilnehmer 55 Mal als Sieger und ganze 69 Mal als Verlierer vom Platz. 35 Mal trennten sich die Teams mit einem Remis.

Nach dem BVB-Erfolg wollen wir aber lieber nochmal auf die Sternstunden der jüngeren Vergangenheit blicken, als Bundesligaklubs der LaLiga-Elite Arnold Schwarzeneggers ikonischen Terminator-Spruch um die Ohren pfefferte: Hasta la vista!

SANTANA!!! BVB-Wunder gegen Málaga

Ganz Dortmund erreichte am 9. April 2013 ein vollkommen neues Dramaturgie-Level als die Borussia im Viertelfinal-Rückspiel gegen den FC Málaga in einem Herzschlagfinale noch den Einzug ins Halbfinale schaffte.

Der BVB rannte gleich zweimal einem Rückstand hinterher. In der Nachspielzeit brauchte es das schon damals viel zitierte Fußballwunder. Marco Reus und Felipe Santana hatten eins parat und ließen mit dem Schlusspfiff alle Dortmunder Dämme brechen. In dieser Spielzeit hatte die Borussia aber noch einen weiteren Schocker in petto.

Zwei Wochen nach dem Last-Minute-Wahnsinn gegen Málaga brannte der BVB gegen Rekordsieger Real Madrid ein unfassbares Fußballfeuerwerk ab. Die größte Mana-Reserve hatte sich bei Robert Lewandowski angestaut. Der Angreifer traf an diesem Abend, wie von Zauberhand geführt, aus allen Lagen.

Er erledigte die Königlichen in „ihrem“ Wettbewerb mit einem Viererpack beinahe im Alleingang. Durch den deutlichen 4:1-Erfolg im Hinspiel konnte sich die Mannschaft von Jürgen Klopp sogar eine 0:2-Pleite im Rückspiel erlauben und buchte die Tickets für das Finale im Wembley Stadium gegen den FC Bayern.

Bayern demütigt Barça mehrfach

Die Münchner hatten parallel im anderen Halbfinale der CL-Saison 2012/13 dem anderen spanischen Giganten FC Barcelona eine Lehrstunde erteilt. Mit 120 Minuten Einbahnstraßenfußball und einem 7:0 in Summe warf der FC Bayern die Katalanen aus dem Wettbewerb.

Noch deutlicher war die bayrische Überlegenheit im gleichen Duell sieben Jahre später. Auf dem Weg zum sechsten CL-Titel brachte die Mannschaft von Hansi Flick dem FC Barcelona die höchste Europapokalniederlage der Vereinsgeschichte bei. In einem Viertelfinale ohne Rückspiel fegten die Bayern über Lionel Messi und Co. mit 8:2 hinweg.

Als das Spiel, welches aufgrund der Corona-Pandemie unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Rahmen eines zweiwöchigen Turniers in Lissabon abgehalten wurde, vorbei war, dauerte es keine fünf Minuten, bis alle Profis verschwunden waren. Leise setzte Loungemusik ein. Als hätte dort nicht soeben noch eines der epischsten Fußballspiele in der Geschichte der Champions League stattgefunden. Selbst Thomas Müller war an diesem Abend sprachlos.

SGExpress überrollt Barcelona

Das ganze soll hier nicht in Barça-Bashing ausarten, aber die Katalanen waren tatsächlich auch am jüngsten denkwürdigen Europapokalabend eines deutschen Klubs gegen Spaniens fußballerische Aushängeschilder beteiligt.

Vor knapp zwei Jahren fuhr der Frankfurter SGExpress in bester D-Zug-Manier durch Europas Landschaften. Die Zwischenstation auf dem Weg ins Europa-League-Finale war das Camp Nou.

Schon im Vorfeld konnte man eine ganz besondere Atmosphäre in der katalanischen Hauptstadt vernehmen. SGE-Präsident Peter Fischer trank am Plaça de Catalunya Dosenbier mit den Fans, die sich wie sonst nur die Anhänger von Barças Erzrivalen Real Madrid, fast alle in weiß gekleidet hatten.

Im Rückspiel des Viertelfinal-Duells konnte die Eintracht den Löwen dann in dessen eigener Höhle mit 3:2 besiegen, führte bis zur Nachspielzeit sogar komfortabel mit drei Treffern. Die Unterstützung von über 30.000 Frankfurt-Fans machte diesen Abend in Barcelona so einzigartig.

Eine solche Fan-Invasion im Ausland gab es zuvor noch nie im Europapokal. Das hinterließ durchaus Spuren. Bis heute achten Vereine penibel genau darauf, wohin die Karten verkauft werden. Den nächsten magischen Europapokalabend können zum Glück aber selbst solche Maßnahmen nicht verhindern.