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·2. April 2024

Vom jähen Hoch zurück in die Krise: Warum Juventus in der Coppa zum Siegen verdammt ist

Artikelbild:Vom jähen Hoch zurück in die Krise: Warum Juventus in der Coppa zum Siegen verdammt ist

Bei Juventus lief in den letzten Wochen nichts zusammen. Wie die Bianconeri nach einem Formhoch in die nächste Krise rutschten und warum daher ausgerechnet die Coppa Italia von immenser Bedeutung für den Klub und seine Anhänger ist.

Inter als Wendepunkt: Der Rückfall von Juventus

17 Spiele in Folge blieb Juventus zwischen September und Januar ungeschlagen. In diesem Zeitraum holte die Mannschaft von Massimiliano Allegri starke 43 von 51 möglichen Punkten. Zwingend vorhersehbar war der Höhenflug in dieser Form nicht. Wie auch, nach drei verpassten Meisterschaften, einer Saison ohne europäischen Wettbewerb und existenzbedrohenden Skandalen abseits des Rasens? Aber die Bianconeri ließen ein eigentlich schon lange verlorenes Attribut aufblitzen: Spielfreude. Befeuert wurde diese durch viel junges Blut, Akteure wie Andrea Cambiaso und Ex-Bayern-Juwel Kenan Yildiz, die den Durchbruch von der Primavera zu den Profis geschafft hatten und dem Spiel der Zebras eine erfrischende Note verliehen. Und Dusan Vlahovic, der in den ersten vier Spielen nach dem Jahreswechsel sechsmal traf und sich damit als der langersehnte Torjäger profilierte.


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Mit einem Sieg im San Siro hätten die Bianconeri am 4. Februar im direkten Duell an Inter vorbeiziehen und erstmals seit Mai 2020 (!), als sie ihren letzten Scudetto gewannen, wieder die Tabellenspitze der Serie A erklimmen können. Das Drehbuch wollte es anders: Die Allegri-Elf unterlag mit 0:1. Was dann folgte, ist einigermaßen unerklärlich: In den darauffolgenden sieben Ligapartien konnte Juventus nur noch einen einzigen Sieg feiern – und selbst der kam mit einem Tor in der Nachspielzeit eher schmeichelhaft zustande.

Von der spielerischen Leichtigkeit, die bis in den Januar hinein den Eindruck erweckte, der Klub könnte nach Jahren der Tristesse endlich wieder an alte erfolgreiche Zeiten anknüpfen, ist mittlerweile nichts mehr übrig. Aus einem Titelkampf wurde ein Krampf, der im schlimmsten Fall erneut die Champions-League-Qualifikation kostet. Mit sieben Punkten Vorsprung auf die fünftplatzierte AS Roma ist Juventus zwar nicht unmittelbar gefährdet, die Königsklasse zum zweiten Mal hintereinander zu verpassen. Allerdings sollte der aktuelle Negativtrend Sorgen bereiten. Und: Die Römer haben unter Klublegende Daniele de Rossi, der Mitte Januar den Trainerposten übernahm, sieben von zehn Ligaspielen gewonnen und erst eine Niederlage gegen Inter verkraften müssen.

Artikelbild:Vom jähen Hoch zurück in die Krise: Warum Juventus in der Coppa zum Siegen verdammt ist

Der Wendepunkt für Juventus: Die 0:1-Niederlage bei Inter markierte den Beginn einer Krise. (Photo by ISABELLA BONOTTO/AFP via Getty Images)

Ein Pokalsieg wäre Balsam für die Zebra-Seelen

Klar ist schon jetzt: In der Liga kann Juventus eigentlich nur noch verlieren. Die Champions-League-Qualifikation ist die Mindestforderung der über Jahre hinweg erfolgsverwöhnten Anhänger, die dabei zusehen müssen, wie der Scudetto zum vierten Mal in Serie in eine Stadt vergeben wird, die da nicht Turin heißt.

Eine umso größere Bedeutung dürfte – besser: sollte – nun der Coppa Italia beigemessen werden. Sie war die letzte Trophäe, die die Spieler von Juventus in die Höhe stemmen durften. Drei Jahre ist es her, ein 2:1 gegen Atalanta im Mai 2021. Pandemiebedingt im kleinen Mapei Stadium zu Reggio Emilia vor 4.500 Zuschauern – und mit einem gewissen Cristiano Ronaldo in der Startelf. Damals tickten die Uhren bei Juventus zumindest noch im Uhrzeigersinn.

Damit den Fans, aber auch sich selbst der Glaube vermittelt werden kann, dass sich das chronisch kranke Zebra auf dem Weg der Besserung befindet, ist Silberware Gold wert – und ein Pokalsieg damit alternativlos. Die gute Nachricht für Juventus: Im verbliebenen Teilnehmerfeld mit der Fiorentina, Atalanta und Halbfinal-Gegner Lazio ist man Favorit. Die schlechte: Ausgerechnet das jüngste Ligaspiel verlor die Vecchia Signora gegen den Hauptstadtklub durch ein Gegentor in der Nachspielzeit. Drei Tage nach dem späten Drama gilt es für Allegri und seine Mannschaft mehr denn je, dem eigenen Favoritenstatus auch wirklich gerecht zu werden.

(Photo by MARCO BERTORELLO/AFP via Getty Images)

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