Wembley 2013 reloaded? 3 Thesen zum Halbfinale der Champions League | OneFootball

Wembley 2013 reloaded? 3 Thesen zum Halbfinale der Champions League | OneFootball

Icon: 90PLUS

90PLUS

·30. April 2024

Wembley 2013 reloaded? 3 Thesen zum Halbfinale der Champions League

Artikelbild:Wembley 2013 reloaded? 3 Thesen zum Halbfinale der Champions League

Bayern und der BVB stehen unter den besten Vier Europas. Während die Münchner gegen Real Madrid ran müssen, bekommen es die Schwarz-Gelben mit Gruppengegner PSG zu tun. Die spannende Frage ist, wer ins Finale der Champions League einzieht und ob es tatsächlich zu einer Neuauflage des Wembley-Endspiels von 2013 kommt. Drei Thesen von 90PLUS-Redakteur Michael Bojkov.

1. Bayerns Doppel-D stellt Brasilien-Duo kalt

Auch im Halbfinale der Champions League gegen den FC Bayern könnte das brasilianische Sturmduo Vinícius Junior und Rodrygo ein wichtiger Faktor für Real Madrid werden. Beide stellen mit ihrem Tempo und ihrer Dribbelstärke die gegnerischen Verteidiger in aller Regelmäßigkeit vor große Probleme. Vinícius gelingt in der laufenden Champions-League-Saison durchschnittlich eine Torbeteiligung pro Spiel, beim wilden 3:3 im Viertelfinal-Hinspiel gegen ManCity legte die Nummer 7 der Königlichen doppelt auf. Sein Angriffspartner Rodrygo traf sogar in beiden Partien gegen die Skyblues und bringt es in zehn Champions-League-Spielen auf fünf Treffer und zwei Vorlagen.


OneFootball Videos


Dieser Browser wird nicht unterstützt. Bitte verwenden Sie einen anderen Browser oder installieren Sie die App

video-poster

Für Bayern ist also klar: Wenn es mit dem wiederholten Wembley-Finale etwas werden soll, müssen auch und insbesondere diese beiden Gegenspieler gestoppt werden. Die gute Nachricht für die Münchner: Matthijs de Ligt und Eric Dier ist diese Aufgabe durchaus zuzutrauen. Zumindest, wenn de Ligt fit für die Startelf ist, denn beim Abschlusstraining fehlte er noch. Zwar läuft beim deutschen Rekordmeister gegen den Ball nach wie vor nicht alles so, wie Thomas Tuchel sich das vorstellt, zudem sind beide nicht frei von Wacklern, doch zeigten sie weitestgehend solide bis starke Leistungen und funktionierten als Verbund in der Innenverteidigung. Das hat insbesondere auch der FC Arsenal, Bayerns Viertelfinal-Gegner in der Champions League, zu spüren bekommen.

These: Auf de Ligt und Dier ist Verlass. Tuchel wird dafür sorgen, dass seine Mannschaft nicht zu hoch presst und dem Innenverteidiger-Duo nicht die Tempo-Defizite gegenüber Vinícius und Rodrygo zum Verhängnis werden. Gegen einen etwas tiefer verteidigenden Bayern-Block werden sich die brasilianischen Sturm-Partner die Zähne ausbeißen.

2. Sabitzer sammelt mehr Torbeteiligungen als Mbappé

Zugegebenermaßen klingt diese Theorie auf den ersten Blick absurd. Schließlich ist Kylian Mbappé der vielleicht beste Angreifer des Fußballkosmos und Marcel Sabitzer dagegen eigentlich nicht mehr als ein solider Bundesliga-Spieler. Doch der Fußball mag Momentaufnahmen. Und eine solche hält sich bei den Dortmunder nunmehr seit Wochen und besagt, dass Sabitzer ihr vielleicht wichtigster Spieler ist.  „Sabi hat sich echt zum Leader entwickelt, zum Tempomacher, der viele Pressingsignale gibt“, sagte Leipzig-Trainer Trainer Marco Rose vor der Partie am Wochenende gegen den BVB, die seine Mannschaft mit 4:1 gewann – wohl auch, weil Sabitzer angeschlagen fehlte. Der Österreicher war zuletzt nämlich Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Dortmunder und durch seine dynamischen Läufe immer wieder auch direkt an Toren beteiligt. In seinen letzten drei Partien in Schwarz-Gelb gelangen dem Ex-Mittelfeldmann von Leipzig und Bayern sage und schreibe sechs Torbeteiligungen. Im entscheidenden Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Atlético (4:2) avancierte der 30-Jährige mit zwei Vorlagen und einem eigenen Treffer zum Matchwinner.

Artikelbild:Wembley 2013 reloaded? 3 Thesen zum Halbfinale der Champions League

Plötzlich Erfolgsgarant für den BVB in der Champions League: Marcel Sabitzer. (Photo by Leon Kuegeler/Getty Images)

Gegen Mbappé lässt sich zugegebenermaßen schwer argumentieren, allein in Barcelona erzielte der Superstar zwei Tore und trug damit entscheidend zum 4:1-Sieg und dem Halbfinal-Einzug seiner Mannschaft bei. Weil aktuell aber auch vieles für Sabitzer spricht, ist unsere These vielleicht gar nicht mal so abwegig. In zwei Spielen kann viel Unerwartetes passieren – zum Beispiel, dass Sabitzer mehr Torbeteiligungen sammelt als der Weltklasse-Angreifer, den er im Verbund mit seinen Mitspielern verteidigen muss.

3. Deutsches Finale in der Champions League

Zeit für den heißesten Take: Wembley erlebt die Neuauflage des 2013er-Endspiels zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Dass die deutschen Vertreter gegen Real Madrid und PSG tendenziell die Außenseiter sind, sagen nicht nur die Buchmacher. Und dennoch: So unrealistisch ist ein erneutes deutsches Finale nicht einmal. Angefangen bei PSG, die den Dortmundern nominell zwar klar überlegen sind, sich als Mannschaft aber auch unter Luis Enrique noch recht häufig verwundbar zeigen. Allein von den letzten sechs Pflichtspielen konnten die Pariser drei nicht gewinnen, zuletzt gab es ein 3:3 gegen Aufsteiger Le Havre. Dass das Halbfinale in der Champions League eine andere Bühne ist als der vergleichsweise wenig fordernde Ligaalltag, ist selbstredend. Aber da kommt auch der BVB ins Spiel, der in der Liga teils große Probleme hat und sogar um die Top vier bangen muss, dafür aber in der Champions League in dieser Saison regelmäßig über sich hinauswächst – zumindest vor heimischer Kulisse.

Gleiches lässt sich auch auf den FC Bayern ummünzen, der trotz einer über weite Strecken enttäuschenden Saison den formstarken FC Arsenal aus dem Wettbewerb gekegelt hat und zuletzt mit vier Siegen am Stück reichlich Selbstvertrauen tanken konnte. Zugegebenermaßen lassen sich aktuell wenig Argumente für ein Halbfinal-Aus Real Madrids finden, schließlich haben die Blancos seit über drei Monaten kein Pflichtspiel mehr verloren. Und doch ist „La bestia negra“ unter den Madridistas nach wie vor im Munde – und das vielleicht zurecht …

(Photo by Alex Livesey/Getty Images)

Impressum des Publishers ansehen