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Konstantin Keller·22. Juli 2018

Zweites Statement: Özil schießt gegen den DFB und Matthäus

Artikelbild:Zweites Statement: Özil schießt gegen den DFB und Matthäus

Das erste offizielle Statement von Mesut Özil nach dem WM-Aus der DFB-Elf sorgte am Sonntag bereits für Aufsehen. Rund zwei Stunden später legte der Arsenal-Profi einen zweiten Teil nach, dem offensichtlich noch eine dritte Stellungnahme folgen wird.

In diesem zweiten Teil wird Özil deutlich und kritisiert sowohl den DFB als auch Ehrenspielführer Lothar Matthäus und einige Medien, die ihn als Sündenbock für die schwachen Leistungen des Titelverteidigers bei der WM in Russland abstempelten.


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„Wenn mein Spiel oder Aspekte dessen kritisiert werden, kann ich das akzeptieren“, erklärt Özil zu Beginn. „Wenn meine duale Herkunft jedoch dafür sorgt, dass ich für die schwache WM einer gesamten Mannschaft kritisiert werden, dann nicht.“

„Rechte Propaganda“, „Persönliche Linie überschritten“

Dann wird der Nationalspieler deutlich: „Bestimmte deutsche Zeitungen benutzen meinen Hintergrund und die Fotos mit Erdoğan für rechte Propaganda, um ihre eigene Politik voranzutreiben. Warum sonst hätten sie meinen Namen als direkte Erklärung für das Scheitern in Russland verwenden sollen. Es ging nicht um meine Leistung oder die Leistung des Teams, sie haben lediglich meine türkische Abstammung und Erziehung kritisiert. Da wurde eine persönliche Linie überschritten, indem versucht wurde Deutschland als Nation gegen mich aufzubringen.“

Kritik an Matthäus‘ Treffen mit Putin

Anschließend kritisiert Özil die „Doppelmoral“ dieser Medien. „Lothar Matthäus traf einen anderen hochrangigen Politiker und wurde dafür praktisch nicht kritisert (Matthäus traf Wladimir Putin, Anmerkung d. Red.). Trotz seiner Rolle als Ehrenspielführer wurde er vom DFB nicht aufgefordert, sein Handeln öffentlich zu erklären. Wenn diese Medien denken, dass ich nicht im WM-Kader hätte sein sollen, dann hätten sie doch auch den Entzug seines Amtes fordern müssen? Bin ich durch meine türkischen Vorfahren vielleicht ein einfacheres Ziel?“

Im weiteren Verlauf des Statements beschreibt Özil, wie ein soziales Projekt an seiner alten Schule platzte, da seine Partner laut eigener Aussage „Angst vor den Medien“ hätten und aufgrund der Fotos mit dem türkischen Präsidenten sowie einer „aufsteigenden rechten Partei“ in Özils Heimatstadt Gelsenkirchen die Zusammenarbeit beendeten. „Ganz ehrlich, das tat sehr weh“, erklärt der Mittelfeldspieler.

Deutliche Worte in Richtung DFB

Dann wendet sich Özil an den DFB und einen zunächst nicht genannten Partner von diesem. Jener Partner habe den Premier-League-Profi nach den Fotos aus seinen Kampagnen gestrichen, da es nicht mehr gut sei, „mit mir gesehen zu werden“.

Gleichzeitig habe dieser Sponsor Kunden mit illegalen und nicht freigegebenen Produktteilen in Gefahr gebracht, hunderttausende Produkte seien zurückgerufen worden. Doch auch hier sei vom DFB nie eine öffentliche Erklärung verlangt worden – im Gegensatz zu Özils Situation. Seien Fotos mit dem türkischen Präsidenten wirklich schlimmer als das?

Die zweite von offenbar drei Stellungnahmen endet mit dem Dank an die Partner und Sponsoren, die dem Offensivspieler die Treue hielten und einer klaren Aussage: „‚Partner‘ sollten in jeder Situation zu dir halten“, so Özil, der in seinem Tweet ein drittes Statement ankündigte.

Den ersten Teil von Özils Aussagen könnt ihr hier nachlesen. Der zweite Teil der offiziellen Stellungnahme im englischen Wortlaut: