Achtkampf im Aufstiegskampf: Wer macht das Rennen? | OneFootball

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·11. April 2024

Achtkampf im Aufstiegskampf: Wer macht das Rennen?

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Ein Wochenende der Gegensätze in der 3. Liga: Während der Abstiegskampf plötzlich in weiten Teilen schon fast entschieden scheint, ist das Feld der Zweitliga-Kandidaten – mindestens derer, die den Relegationsplatz 3 im Visier haben – wieder deutlich angewachsen. liga3-online.de analysiert die Lage und nimmt dazu jeden der aktuell acht Aufstiegsanwärter kurz unter die Lupe.

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Der SSV erarbeitete sich einen satten Vorsprung und schien ihn bis vor wenigen Wochen vollends zu verspielen. Doch was passiert derzeit? Ganz einfach: Der Jahn schaffte es, mit seinem gesamten Umfeld die Ruhe und den Glauben an die Qualität im eigenen Kader zu bewahren. Der nie gefährdete 3:1-Sieg im Spitzenspiel in Münster, der noch höher hätte ausfallen können, war eine Machtdemonstration. Die Achse um Spieler wie Dominik Kother, Konrad Faber, Andreas Geipl und Christian Viet beschert den Regensburgern in dieser Phase wohl entscheidende Qualitätsvorteile. Im Endspurt warten mit Ulm, Dresden und Saarbrücken noch drei direkte Duelle.


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Die Souveränität des SSV Ulm 1846 ist für alle Konkurrenten beneidenswert. Nach der Preußen-Pleite gegen den Jahn ist er der einzig verbliebene Drittligist, der im Jahr 2024 ungeschlagen ist. Er hat im gleichen Zeitraum erst sechs Gegentore kassiert und zuletzt beim 2:0 in Halle schon gespielt wie ein abgezockter Aufsteiger. Nicht jede Leistung, man denke zurück an das glückliche Remis gegen Aue, war zuletzt eine glänzende. Doch wie das Kollektiv um Erfolgstrainer Thomas Wörle verteidigt, umschaltet, wie es harmoniert und Nadelstiche setzt, ist spitze. Klappt das in den anstehenden Kracher-Duellen mit Münster und Regensburg – beide finden daheim statt! – ähnlich gut, ist der SSV dank seines jetzigen Vier-Punkte-Vorsprungs womöglich bereits kaum mehr einzuholen.

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Auf sieben Siege am Stück folgte ein erster, aber mächtiger Rückschlag. Preußen Münster war gegen Regensburg chancenlos, die ganze Mannschaft erwischte lange einen Tag zum Vergessen. Deutet das nun schon darauf hin, dass der Adler ohne euphorischen Aufwind doch nicht so hoch fliegen kann, wie mancher hofft? Beantworten wird dies zweifellos der 33. Spieltag und das Gastspiel in Ulm: Mit einem Auswärtssieg wären die Preußen wieder voll dabei im Kampf um die direkten Aufstiegsplätze, eine Niederlage bedeutet wohl schon das Ende des (direkten) Aufstiegstraums. Nicht einfacher macht die Lage, dass Sport-Geschäftsführer Peter Niemeyer offenbar im Sommer zu Werder Bremen wechseln möchte – und damit ein Vater des Erfolgs ersetzt werden müsste.

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Sollte die SGD noch aufsteigen, würde sie das wohl mit einem Rekord tun: Zwölf Niederlagen nach 32 Punktspielen – Abstiegskandidat Arminia Bielefeld hat beispielsweise nur eine Nullrunde mehr eingefahren – sind absolut nicht aufstiegstauglich, die Form ist es aktuell auch nicht. Platz 19 in der Jahrestabelle, Morddrohungen gegen Stefan Kutschke, immer lautere Diskussionen um den bedenklich wackelnden und völlig vom Glück verlassenen Trainer Markus Anfang: Es braut sich etwas zusammen an der Elbe, während der Rest der Liga schon über den "HSV der 3. Liga" spottet. Ob das nicht vielleicht zu früh kommt? Aktuell braucht sich Dresden "nur" auf die Relegation zu konzentrieren, Platz 3 ist weiterhin in Schlagdistanz. Und warum eigentlich nicht? 11 von 15 Drittligisten haben die Entscheidungsspiele seit 2009 gewonnen. Man darf gespannt sein, ob Dynamo den verlorenen Faden rechtzeitig wiederfindet.

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Mit dem SV Sandhausen beginnt das Feld der heranstürmenden Verfolger. Für den direkten Aufstieg dürfte der Formanstieg des aktuellen Rückrunden-Dritten vom Hardtwald ein wenig zu spät kommen, allemal aber wäre er für potenzielle Zweitliga-Sechzehnte von Kaiserslautern über Wiesbaden bis Schalke ein ziemlich unangenehmes Los. Darüber hinaus gibt es gute Nachrichten: Trainer Jens Keller dürfte zwar noch nicht alle, mittlerweile aber geschätzt 80 Prozent der verpflichteten Pferdestärken eines absoluten Topfavoriten auf die Straße bekommen. Die Duelle mit Regensburg (6:3 nach 0:3), Verl (4:4, zwei Rückstände gedreht) und dem BVB II (3:2 nach 1:2) zeugen von immer größerer Moral trotz mehrerer, teils schwerwiegender Fehlentscheidungen gegen die Kurpfälzer. Das Restprogramm (u. a. FCS, Arminia, RWE, Waldhof) ist dagegen ganz schön sperrig.

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Vor lauter Häme für die Rivalen aus Duisburg, die der RWE am Sonntag mit dem 4:1 fast sicher in die Regionalliga beförderte, fiel der Jubel über die eigene Mannschaft fast etwas knapp aus. Immer wieder hatten die Essener in den vergangenen Wochen betont, den Aufstieg noch nicht abhaken zu wollen – auch wenn die Tabelle nicht viel Hoffnung hergab. Jetzt aber doch! Fünf Punkte Rückstand, dazu das Nachholspiel in Saarbrücken, das Kräfte kosten wird und doch eine riesige Chance darstellt: Die Relegation (und damit in der spannendsten Konstellation ein Derby-Gipfel gegen Schalke 04!) ist wieder drin. Die mit 27 erzielten Toren beste Rückrunden-Offensive sollte allein wegen dieser Statistik nicht abgeschrieben werden, auch wenn von sieben Spielen fünf (!) auswärts ausgetragen werden müssen.

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Köpfe runter nach dem verpassten Pokalfinale? Der 1. FC Saarbrücken gab in Dresden eine ziemlich klare Antwort: Nein, die Saison ist nicht abgehakt, und auch wenn im Sommer mit den Pokal-Millionen wohl ein mächtiges Kader-Upgrade bevorsteht, könnte der ersehnte Zweitliga-Aufstieg ja vielleicht auch schon 2024 gelingen. Nach dem Sieg im Nachholspiel gegen Unterhaching am Mittwochabend beträgt der Rückstand zu Rang 3 nur noch sechs Punkte. Und ein weiteres Nachholspiel gegen Essen (24. April) hat der FCS noch in der Hinterhand. Saarbrücken wird von Englischer Woche zu Englischer Woche hecheln und dies spätestens dann in den Knochen spüren, wenn im Saisonfinale noch die Gastspiele in Münster (36. Spieltag) und Regensburg (38.) warten. Doch sollte der FCS, der ja noch vier Heimspiele austragen darf, dann noch Chancen haben – jedes Spitzenteam dürfte sich in Acht nehmen.

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Immer mit dabei und doch nie so richtig. Geht nun noch etwas für Erzgebirge Aue? Wenn, dann nur als klarer Außenseiter, der mindestens fünf von sechs Spielen gewinnen und dabei nach Möglichkeit auch noch sein "schwaches" Torverhältnis (+2) aufpolieren muss. Dabei wäre allein bei konsequenterer Chancenverwertung zuletzt in Ulm, wo der FCE ganz spät den Auswärtssieg verspielte, eine viel bessere Ausgangslage möglich gewesen. Im Endspurt trifft Aue nur noch auf graue Mittelfeldteams und mit Duisburg einen fast feststehenden Absteiger, das gibt noch einmal Hoffnung. Aber wie gesagt: Es müssen so ziemlich alle Konkurrenten patzen – und die Dotchev-Elf kann dies mangels direkter Duelle nicht mehr selbst beeinflussen.

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